Untergrund des Marktplatzes in Krakau

Medaillen erhältlich neben dem Laden und im Laden in den Rynek-Untergründen unter der Tuchhalle!
Beim Spaziergang zwischen der Tuchhalle und der Marienkirche ahnt man vielleicht nicht, dass sich nur wenige Meter unter der Erde ein wahrer Schatz an Wissen über Krakaus Vergangenheit verbirgt. Um ihn zu entdecken, genügt ein Abstieg in die Rynek-Untergründe.
Am 24. September 2010 wurde der touristische Pfad „Auf den Spuren der europäischen Identität Krakaus“ eröffnet. Diese interaktive Ausstellung wurde durch archäologische Forschungen ermöglicht, die von 2005 bis 2010 im östlichen Teil des Hauptmarkts durchgeführt wurden. Dabei wurde ein enormer Reichtum an Spuren der jahrhundertealten Geschichte dieses Ortes freigelegt. Unter dem Marktplatz entstand ein in Europa einzigartiges archäologisches Reservat mit einer Fläche von fast 4.000 m², das es ermöglicht, die entdeckten Schätze zu bewundern und die bewegte Geschichte des mittelalterlichen Krakaus kennenzulernen.
Die unterirdische Ausstellung zeigt nicht nur die reiche Geschichte Krakaus, sondern auch die Verbindungen der Stadt zu den wichtigsten Handels- und Kulturzentren des mittelalterlichen Europas. Sie verdeutlicht die Bedeutung der damaligen polnischen Hauptstadt für die Aktivitäten der Hanse. Die ausgestellten Artefakte – darunter Münzen aus dem 14. Jahrhundert, Schmuck und Keramikgefäße – belegen die jahrhundertelange Tradition des europäischen Kultur- und Handelsaustauschs an diesem Ort.
Der touristische Pfad in den Rynek-Untergründen führt zwischen den steinernen und backsteinernen Mauern der Keller ehemaliger Handelseinrichtungen hindurch, wie:
Kramy Bolesławowe (Bolesławs Buden),
Kramy Bogate (Reiche Buden),
Waga Wielka (Große Waage),
und der Tuchhalle.
Besonders interessant sind die erhaltenen Fragmente gepflasterter Wege, die einen Eindruck von der mittelalterlichen Straßenbautechnik vermitteln. Unberührte Bodenschichten – sogenannte „archäologische Zeugen“ – veranschaulichen hingegen, wie sich das Niveau des Marktplatzes über die Jahrhunderte angehoben hat.
Zahlreiche Exponate geben Einblick in den Alltag im Krakau vor einigen Jahrhunderten. In der Ausstellung sind unter anderem zu sehen:
mittelalterliche Werkzeuge,
historische Münzen,
Hygieneartikel aus der Zeit vor über 600 Jahren,
Tonfigürchen, Schmuck, Würfel,
tatarische Pfeilspitzen,
sowie Perlen und Medaillons aus dem Osten.
Besonders beeindruckend ist ein 693 kg schwerer Block aus Blei (genannt bochen), eine weltweit einzigartige Rarität, die damals von großem Wert war.
Beim Erkunden der Rynek-Untergründe können Besucher auch die Geschichte Krakaus vor der Stadtgründung kennenlernen. Die ältesten Zeugnisse des Ortes werden durch Rekonstruktionen von Gräbern aus dem 11. Jahrhundert veranschaulicht, während die originalen Grundmauern von Hütten aus dem 12.–13. Jahrhundert und Rekonstruktionen einer Goldschmiede- und Schmiedewerkstatt das Aussehen der vorgründungszeitlichen Siedlung zeigen, die während des Mongolensturms von 1241 zerstört wurde.
Der Besuch der Ausstellung „Auf den Spuren der europäischen Identität Krakaus“ vermittelt das Flair eines mittelalterlichen Marktplatzes, begleitet von den Geräuschen lebhafter Handelsgeschäfte. Die Ausstellung wird durch detailgetreue Modelle, Multimedia-Displays, Touchscreens, Hologramme, Projektionen und Dokumentarfilme in speziell gestalteten Kellerräumen unter der Tuchhalle ergänzt.
Für jüngere Besucher gibt es einen eigenen Spielbereich und ein mechanisches Puppentheater mit der „Legende vom alten Krakau“.

